Auf die Plätze, fertig, pumpen!

Gym, Kraftsport, Fitness… alle diese Begriffe erfahren seit einiger Zeit immer wie grössere Anerkennung und Etablierung im Alltag vieler Personen, was motiviert die Leute?

https://unsplash.com/de/fotos/CQfNt66ttZM
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Von Nicola Wisler & Nick Schild, Gymnasium Interlaken 2023 

Wer schon einmal in einem Fitnessstudio war, kennt das Gefühl, wenn man den mit dicker Luft, Maschinen und klirrenden Gewichten gefüllten Raum zum ersten Mal betritt. Die Fitnesszentren der Schweiz aber auch sonst überall auf der Welt werden immer häufiger besucht, immer mehr Leute finden Gefallen an Sport im Fitnesszentrum. Ob dies ein*e Rentner*in ist, der*die noch etwas fitter werden will oder ein*e junge*r Student*in, der*die mit Powerlifting oder Bodybuilding beginnen will. Auch die sozialen Medien florieren Inhalten wie Blogs oder Dokumentationen zum Thema Fitness & Sport.

Der Anfang – Start ins Training

Bei wem das Interesse für Fitness entfacht und sich dazu entscheidet, mit regelmässigem Training zu beginnen, muss irgendwo beginnen, so wie auch Ikonen wie Ronnie Coleman und Markus Rühl einmal irgendwo begonnen haben. Die Motivation kann hierbei aus vielen verschiedenen Quellen stammen, wie Simon E. meinte. Simon ist 23 Jahre alt, wohnt in Brienz und geht seit mehreren Jahren regelmässig ins Gym und strebt zukünftig eine Weiterbildung in Richtung Sportpsychologie an. «Meine Inspiration beispielsweise kam, als ich eines Tages einen Street-Comedian sah, welcher gut trainiert war und ich mir gedacht habe: So könnte ich auch aussehen.» Kurz darauf wurde das Fitness-Abo gelöst. Zu Beginn startet man vielleicht mit einer oder zwei Trainingseinheiten pro Woche. Sei dies, um wie schon erwähnt ein eigens Ziel zu erreichen, zur Meditation oder schlicht zum Ausgleich des Alltags. So begann es auch für Simon, anfangs handelte es sich lediglich um ein Hobby und diente ihm zum Ausgleich. Nach etwa vier Jahren Training im Studio wurde das Ganze jedoch ernster. Aus familiären/privaten Gründen kam es dann zum Wandel von Hobby zu Leidenschaft. Es sei intensiver und öfter trainiert worden, das Training sei zu einer Art Therapie geworden, erklärt Simon. Sein Ziel ist die ständige Verbesserung und der physische Fortschritt ist seine Motivation.

Dies leitet nun auch zum ersten Vorteil über von … Das Trainieren kann einem nicht nur physisch, sondern auch psychisch helfen. Während dem Training, voll im Fokus, verschwinden die Sorgen um einen herum, man ist in einer ganz anderen Welt für einen Moment. Dies kann einem helfen, bestimmte Dinge oder Ereignisse (besser) zu verarbeiten. Auch kognitiv fördert Krafttraining einem, es werden während dem Training bestimmte Gebiete des Gehirns angestrengt und so auch gestärkt. Weiter bildet regelmässiges, kontinuierliches und konkretes Training das Selbstbewusstsein aus. Dies belegen Studien, wie zum Beispiel ein Beitrag von der: «Journals of the American Medical Association», welcher 33 durchgeführte Studien beinhaltet. Das Trainieren hat also auch soziale Vorteile, beispielsweise erzählte Simon: «Ich wurde vor ein paar Jahren, als ich noch 30kg weniger wog, ganz anders wahrgenommen als jetzt. Ein trainierter Körper ist ein Zeugnis von Disziplin und etwas, auf das man stolz sein darf.» Vorteile gibt es nach Simon auf jeden Fall genug auf die Frage welche es denn gäbe, antwortete er schlicht mit: «Zu viele». Aber auch der Kraftsport kann Nachteile mit sich bringen. Einer dieser Nachteile ist Body dysmorphia, das heisst, man ist nie zufrieden mit seinem Aussehen und fühlt sich unwohl mit seinem eigenen Erscheinungsbild. Simon selber litt auch darunter. Als sein Grossvater ihm in einem Gespräch sagte: «Du bist in deinen besten Jahren, geniesse diese Zeit. So wirst du später nichts bereuen.» konnte er Body dysmorphia wieder loswerden. Weiter gravierende Nachtteile gäbe es nicht, meinte er.

Simon wäre nicht Simon, ohne noch ein paar hammer Tipps auf Lager zu haben. Auf die Frage welches die drei Wichtigsten Punkte es als Anfänger zu beachten gilt, erhielten wir eine kurze hilfreiche Antwort. «Ernährung/Regenration, Konstanz beibehalten und Spass beim Training haben.» Dies seien die drei Punkte, welche man beachten sollte. Der zweite Punkt mit der Konstanz findet sich auch in Simons Motto wieder, dies lauter nämlich «consitency is key» Abschliessend meinte er, Training erfordere Disziplin und müsse einem auch Spass machen. Es sei wichtig das, dass Training keine Qual sei, sondern dass es sich im Alltag integriert. Es war spannend und motivierend einen so ambitionierten, jungen Mann wie Simon E. treffen zu dürfen.

Fitnesstrend = Profit?

Der Markt rund um Fitnessprodukte wie zum Beispiel Supplements (Nahrungsmittelergänzungsstoffe, beispielsweise Protein Pulver) und Bekleidung hat in der letzten Zeit einen grossen Aufschwung erfahren. Der Fitnesstrend geht auch Hand in Hand mit dem steigenden Konsum der Leute. Viele neue Unternehmen kamen/kommen auf und erzielen jetzt schon von Jahr auf Jahr Rekordgewinne. Dazu kommt, dass die Nachfrage nicht sinkt, im Gegenteil, es ist weiterhin ein Anstieg zu vorhanden, welcher eine gute Zukunft für Unternehmen in der Fitnessbranche verspricht. Jedoch muss das ganze kritisch betrachtet werden. Das Wachstum der Nachfrage zu dem Angebot bringt nicht nur Gutes mit sich. So wird immer häufiger gesagt, dass die Proteinpulver, welche zu hohen Preisen verkauft werden, eigentlich gar nicht so förderlich/gesund sind wie sie vermarktet werden. So mussten Hersteller*innen in letzter Zeit teilweise bereits die Menge der Proteinstoffe in ihren Produkten senken. Oftmals sind es junge aber natürlich auch ältere Leute, die zu wenig aufgeklärt sind bezüglich Ernährung und Nahrungsstoffen, welche für Werbung durch grosse Influencer/Stars überzeugt werden, die teuren Supplements zu kaufen. Wichtig zu erwähnen ist noch, dass es Supplements gibt, die einen Sinn erfüllen und auch Vorteile mit sich bringen, aber das meiste bezüglich Nährstoffen kann durch richtig und koordinierte Ernährung selbst erzielt werden.

https://unsplash.com/de/fotos/DRchVK5apjw
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Was zeichnet gutes Training aus?

Ein gutes Training bedeutet für jede*n etwas anderes. Der*die eine versteht unter gutem Trainieren, dass man drei Mal die Woche eine Stunde ins Fitnessstudio geht, um dort Ausdauertraining zu machen, dies wiederum kann der*die Fitnessbesucher*in, welche*r sieben Mal die Woche für zweieinhalb Stunden ins Fitnessstudio geht, vielleicht nicht verstehen. Darüber, was wirklich ein gesundes Training ist, spalten sich die Geister.

Ist denn Kraftsport überhaupt gesund?

Das sportliche Aktivität gesund ist, ist allgemein bekannt. Ist denn nun aber das wiederholte Heben oder Ziehen von schweren Gewichten auch gesund? Die einfache Antwort ist: JA! Auch extreme Formen von Kraftsport wie beispielsweise Powerlifting wirken sich positiv auf den Körper aus, auch ist der Sport verglichen mit anderen Sportarten relativ verletzungsfrei. Trotzdem muss gesagt werden, dass, wie bei fast allem auch zu viel Sport ungesund sein kann. Es ist genauso wichtig dem Körper Ruhe- und Erholungszeit zu geben. Vor allem Beginner*innen sollten darauf achten, dass sie sich nicht «übertrainieren».

https://unsplash.com/de/fotos/hIgeoQjS_iE
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